Diese ist nach Auskunft der Tagesschau unter Berufung auf Zahlen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gesunken. Im dritten Jahr in Folge!
Eine Trendumkehr, erstmals in der Geschichte der BRD und für sich genommen bereits eine Widerlegung der beliebten Vorstellung, allein die individuelle Lebensführung sei für das zu erwartende Lebensalter verantwortlich.
Vielmehr geben die forschenden Ideologen nun „Corona“ als Ursache dafür an, dass im Durchschnitt die Menschen in Deutschland etwa sechs Monate früher tot sind als 2019. Auch das ist eine schöne Widerlegung.
Nämlich gegenüber der regierungsamtlichen Aussage, dass „Corona“ längst überwunden sei. Dies mag vom Standpunkt der politökonomisch herrschenden Gesichtspunkte bzw. der Gesichtspunkte der Herrschenden sogar zutreffen, ihren lieben Bürgerinnen und Bürgern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kostet es allerdings weiterhin oft das Leben. Zwischenbilanz Deutschland: 175.000 Tote.
Ideologisch ist der Verweis auch deswegen, weil ja nicht das Virus sondern die staatliche Corona-Politik mit ihren Erwägungen für diesen Leichenberg verantwortlich sind. Deutschland kam nicht nur besser aus „der Corona-Krise“ heraus als viele andere europäische „Partner“, es konnte bzgl. Infektions- und Todesrate auch viele Staaten überflügeln. Vielleicht besteht ja ein Zusammenhang?
A Prospos „Partner“: Italien, Frankreich und Spanien führen (auch dort soll es Fälle von COVID-19 gegeben haben) bei der Lebenserwartung in Europa. Deutschland befindet sich im europäischen Vergleich „im Mittelfeld“.
Wie das? Hier muss die individuelle Verantwortung wieder herhalten. Nach Auskunft von Statista bzw. dem Bundesamt für Statistik ist dafür die gesünder Ernährung der Spanier, Franzosen und Italiener verantwortlich, die „bereit dazu sind“, deutlich mehr für eine hochwertige und gute Ernährung auszugeben. Hinzu komme die Bedeutung der Familie, der soziale Kontakt der Menschen dort. Vielleicht, so heißt es dort ganz seriös, komme auch die bessere Früherkennung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Betracht. Ja vielleicht…
Übrigens haben die Spanierinnen die allerhöchste Lebenserwartung in Europa. Vielleicht auch deshalb, weil oder obwohl sie so gerne und viel rauchen?
Scherz beiseite: Ein paar Jahre Lebenserwartung nach vollendetem Arbeitsleben sind kein Thema fürs offizielle Deutschland. Niemand findet es unerträglich, dass die Führungsmacht in Europa in der Disziplin „Leben“ bestenfalls „Mittelfeld“ also eigentlich schon „Schlusslicht“ ist. Auch eine schöne Auskunft darüber, worum sich der Wettbewerb in der EU wirklich dreht und was dabei nicht zählt bzw. mit umgekehrten Vorzeichen. Seriöser Hinweis: Auch ❤️-Kreislauf-Erkrankungen haben Ursachen…
Bekannt dürfte überdies sein, dass die Lebenserwartung des obersten Zehntels der Einkommensbezieher:innen in Deutschland von der Lebenserwartung der untersten zehn Prozent bei Männern um bis zu zehn Jahre höher ist. Oder anders herum: Wer ärmer ist und schlechter lebt ist schneller tot.
Fazit: Der demografische Einbruch der Lebenserwartung nach Jahrzehnten der Progression darf durchaus als das genommen werden, was er ist. Nämlich als Dokument der herrschenden Lebensumstände.
Quellen:
1. Pressemitteilung des Bundesinstituts für Bevölkerungsschutz
2. Vergleich der Lebenserwartung in Europa / Statista
3. Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes Nr. 293 vom 25. Juli 2023