Intro
- Antirassismus, ähnlich wie Antifaschismus sind quasi unverhandelbare Position für einen modernen demokratischen Bürger, auch sind sie Themen mit denen sich viele Linke zu positionieren suchen und daraus ihr “links” sein ableiten.
- Ähnlich wie bei Faschismus eint sich ein breites Spektrum von rechtsdemokratisch bis kommunistisch, DEM Rassismus den Kampf ansagen
- Dabei der Begriff Rassismus eigentlich gar nicht geklärt, sprich es bleiben viele Erklärungsansätze in der Luft
- Diese reichen von fast Essentialisierung, er sein den Menschen angeboren, über Psychologisierung als natürlicher Ausdruck der Angst vor allem Fremden, hin zu Ableitungen aus der Ökonomie und den Klassenverhältnissen, als wäre Rassismus etwas womit Arbeiter von den Kapitalisten an der Nase herumgeführt werden, um ihre WIderstandsfähigkeit zu brechen.
- Daher wollen wir uns heute mal mit dem Begriff des Rassismus beschäftigen und bleiben dabei erstmal wirklich bei der Kernfrage: Was ist Rassismus, woher kommt er und wie geht diese Denkweise eigentlich?
- Dabei soll vor allem klargestellt werden, dass Rassismus keine Abweichung des bürgerlich-demokratischen Denkens ist, sondern direkt Folge von ihm.
- Oder um es mal anders zu sagen: Ein modernes, bürgerliches Nationalstaatliches Dasein und Bewusstsein wäre ohne Rassismus nicht denkbar.
Warum muss man Rassismus überhaupt erklären?
- Die meisten Menschen sind sich einig, Anti-Rassisten zu sein. Selbst die meisten AfD-Wähler und übrigens auch die Parteifunktionäre selber weisen den Vorwurf des Rassismus in aller härte von sich
- Damit geben sie zu Protokoll, dass für sie Rassismus wirklich nicht geht
- Gleichzeitig stellen wir immer wieder fest, dass Rassismus ein Dauerproblem ist, gegen das man vorgehen muss, Antirassismus betreiben muss usw.
- Und Rassismus bei den guten Demokraten wird auch immer wieder schnell gefunden, selbst wenn sie das von sich weisen. Diese Widersprüchlichkeiten muss man sich genauer ansehen, das sich die meisten Menschen einig sind, Anti-Rassisten zu sein und es trotzdem ein Dauerproblem ist, soweit das es sogar eine rechtsstaatliche Regelung gibt, um rassistische Diskriminerung zu verhindern.
- Es ist also nötig sich mal Gednaken zu machen, was Rassismus eigentlich ist, wie er zu Stande kommt, wie er geht und wie er sich ausdrückt, um dann sich Klarheit darüber zu verschaffen, wo und warum der immer wieder vorkommt und vor allem: Was eigentlich nötig wäre um ihn zu “bekämpfen”.
- Es muss alsoaufgezeigt werden was die ideologischen Fehler des Rassismus überhaupt sind um sich nicht nur mit einem “das gehört sich nicht” aufwarten zu können
Schritt 1: Die Überhöhung eine Gesellschaft der Gegensätze und der Konkurrenz zu der “nationalen Gemeinschaft”
- Rassismus ist eine staatsbürgerliche Ideologie über die Natur der Völker, in welche positiv (eigenes Volk oder “wir”, manchmal fremde) oder negativ (fremde Völker) die Ansprüche der Herrschaft oder der daran anknüpfenden Volksmoral an sie gespiegelt werden
- Wer ist dann “wir”? Da steckt ja erstmal drin, dass es eine Gemeinsamkeit dieser ersten Person Plural geben soll. Gibt es die?
- Wenn man in einem demokratischen Land lebt, folgt das aus dem, was diese Länder so verordnen erstmal nicht, würde ich behaupten:
- Da sind die vom Staat in Beschlag genommenen Bürger erstmal in eine Konkurrenz um den Gelderwerb gestellt, welcher je nach ökonomischer Voraussetzung ganz unterschiedlich ausfällt,
- wer kein Kapital hat und seine Arbeitskraft auf den Markt trägt, vom Lohn dann noch Steuern abgezogen bekommt um den Staat zu erhalten, der ihm das eingebrockt hat und wenn es ganz schlecht kommt auch noch dazu aufgerufen wird im Kriegszustand zur Not das ultimative Opfer zu bringen
- und die einzige Möglichkeit, die eigenen Interessen einzufordern auf demokratischen Wahlen reduziert ist, dann folgt daraus erstmal gerade nicht die erste Person Plural, das WIR, was Patrioten vor sich her tragen
- Das Nationale Wir kommt zustande, wenn man sich auf diese Notwendigkeiten im marktwirtschaftlichen Alltag nicht als Notwendigkeit bezieht, sondern als Mittel des eigenen Vorteils um den es eigentlich gehen soll
- Das ist der Kern des Nationalismus: Die Dinge, die ich hier machen MUSS um zu überleben, die SOLLEN jetzt auch dem DIENEN, sind dafür regelrecht geeignet, DASS ich damit zurecht komme.
- Dadurch kommt der positive Bezug aufs große Ganze und dann auch den Staat, der das organisiert (also der Nationalismus) zustande:
- Ich verkläre mir die Welt, die eigentlich aus Zwängen und Notwendigkeiten und Unterordnung besteht, als eine, die für mich und mein Wohl da zu sein HAT! Das sei jetzt der INHALT dieses Gemeinwesens, DARUM hat es und muss es hier doch zu gehen! (Woher kommt das? Freiheit)
- Wider jede Erfahrung: Für ihn ist undenkbar, dass das Gemeinwesen mitunter andere Ziele verfolgt, als die seines Zurechtkommens. Für ihn ist die Nation nur für eines da: Für ihn und seine Bedürfnisbefriedigung. Nöte sind dann Gelegenheiten zur Interessensverfolgung – bleiben aber natürlich weiterhin Nöte
- Der Widerspruch setzt sich dann fort in der geistigen Einstellung der Leute zu ihrer Lage, dem Übergang in die Pflicht – eigentlich komisch, denn ein Gemeinwesen, dass meiner Interessensverfolgung dienlich wäre, bräuchte keine Verpflichtung – was ich selbst will, dazu muss mich keiner verpflichten – aber da die Interessensverfolgung unter das Regime des Privateigentums gestellt ist und ich den Dienst daran als mein Mittel sehe, verklärt sich dieser Widerspruch als Erfüllung an einer höheren Idee, der Nation – dem sollen die anderen ebenfalls nachkommen
- Na wenn das große Ganze letztlich mein Mittel ist, also wirklich so richtig dafür da ist, dass ich zurecht komme, dann müssen halt auch alle beteiligten des GEMEINwesens ihren BEITRAG dazu stiften, sonst wird das nix.
- ANDERS wäre der Schaden an den eigenen Interessen also auch gar nicht auszuhalten, als durch diese Legitimation und Überhöhung in eine Gemeinschaft für die alle einstehen müssen.
- Die Überhöhung eine Gesellschaft der Gegensätze und der Konkurrenz zu der “nationalen Gemeinschaft” und zu einem “Gemeinwohl” werden zu einer sehr effektiven Motivation, sich möglichst produktiv für die Räson der Nation, dem Wirtschaftswachstum anzustellen oder im Falle der Bedrohung der Souveränität auch sein Leben herzugeben
- In dem Licht sind ökonomische wie politische Hierarchien, das Verhältnis von Leistung und Lohn zum Interesse des Unternehmers aus der Arbeitskraft Gewinn zu erzielen, von Finanzamt zum Steuerzahler, vom JobCenter zum Bürgergeldempfänger, vom Unteroffizier zum einfachen Soldaten alles DIENSTE AM GEMEINWOHL und die Rollen in die man gestellt ist alle Ausdruck der eigenen Anstrengung.
- Und da ist sogar was dran, denn ohne Anstrengung kriegt man freilich nichts geschenkt – nur, bedeutet es nicht, DASS man bei Anstrengung auch seine Interessen zwingend erfolgreich bewältigen
- So verklärt sich jede Lage, in der man sich befindet als Beitrag zu einem Gemeinschaftswerk heraus und jeder noch so beschissene Schaden, den man hier erfährt bekommt sein Gütesiegel als Beitrag für das Gemeinwohl
- In dem Bewusstsein der Leute kommt das als stolzes Ausüben der Pflicht am Gemeinwohl verbunden mit dem Recht, über die anderen der Gemeinschaft schärfstens zu wachen
Schritt 2: Die Sortierung der Mitglieder der ideellen “Gemeinschaft” Anhand des Maßsstabs der Nützlichkeit für es
- In diesem Rechtsbewußtsein werden dann auch die Sortierungen vorgenommen
- Aus diesem Bewußtsein ergibt sich, dass die Unterschiede zwischen Prekariat und Elite, Arm und Reich, Erfolreich und Loser, Penner und Bonze usw, grundsätzlich in Ordnung sind bzw. Teil einer gesellschaftlichen ORDNUNG sind.
- Im Einzelfall, vor allem im eigenen, gibt’s immer was zu meckern. Aber das sind dann nur Ausnahmen, von denen man sich sicher ist, dass sie die Regeln bestätigen.
- Aber im Grunde ist diese Einteilung, diese nationale Hierarchie, dann auch nicht durch die bittere Realität der kapitalistischen Gesellschaft definiert, sondern dem Anspruch “jedem das seine” zuzuteilen
- Das heißt, dass in einer gesunden Volksgemeinschaft am Ende jeder das wird, was ihm durch Fähigkeiten und Fleiß mitgegeben ist, was er also eigentlich schon ist.
- Die Kapitalistische Gesellschaft ist also eine, indem prinzipiell jedem zugeteilt wird, was ihm zusteht und alle Leute motiviert werden, ihr Bestes zu diesem Gemeinwesen beizutragen.
- Oder anders gesagt, aus dem idealistischen Standpunkt heraus: Wenn jeder sich wirklich anstrengt und sein bestes gibt, dann ist die daraus folgende Rangordnung im Kapitalismus eine die in ORDNUNG geht, dann kriegt jeder was er verdient, eben basierend auf dem was er zu dem Gemeinwesen beizutragen vermag.
- Dann ists aber auch so:
- Wenn jemand Erfolg hat, dann deswegen, weil er und seine besonderen Fähigkeiten gebraucht werden, nützlich für das Gemeinwesen.
- Wenn jemand Verlierer ist, dann deswegen, weil er und seine besonderen Fähigkeiten nicht gebraucht werden, weniger oder gar nicht nützlich für das Gemeinwesen.
- Die Frage, woher diese besonderen Fähigkeiten kommen, wird mit Veranlagung, Talent, kurz aus der Natur der Menschen heraus erklärt. Die sind nun mal so.
- Damit sind wir auch schon bei dem ersten Rassismus in einer jeden bürgerlichen Gesellschaft angelangt:
- Die Rechtfertigung der unterschiedlichen gesellschaftlichen Lagen, in denen sich Menschen befinden, aus ihrer Natur heraus und damit die Scheidung der Menschen in natürlich bedingte Unterarten.
- Kurzzusammenfassung an dieser zentralen Stelle:
- Aus der Verklärung und Überhöhung der kapitalistischen Klassengesellschaft in ein Gemeinwesen, was mir zu dienen hat, folgt die Idee des Nationalen Wirs, dem sich alle dann auch verpflichtet haben.
- Dieses Gemeinwesen wird sich als eine Ordnung gedacht, in dem jedem, der seine Pflicht wahrnimmt, das zukommt, was ihm zusteht.
- Aus der Idee der Ordnung folgt dann, dass Hierarchien und gesellschaftliche Lagen in der Gesellschaft (die im Kapitalismus ja unweigerlich zustandekommen) begründet sind, in dem was jeder zum Gemeinwesen beiträgt.
- Was jeder Beitragen kann, ergibt sich dann durch die Erklärung der gesellschaftlichen Lage eines jeden Menschen, durch seine Natur.
- Das ist also die Ordnung, die sich der Nationalist vorstellt und immer zu wünscht: Eine Ordnung, in der jeder Mensch seine Pflicht an dem Gemeinwesen wahrnimmt und in dem die resultierenden gesellschaftlichen Lagen der Menschen darauf basieren, was die unterschiedlichen Menschen SIND.
- Wenn’s nur so wäre, dann wäre alles harmonisch.
- Dieser Ordnung fehlt es allerdings gewaltig an Harmonie, jeder hat was zu meckern, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Politiker. Es gibt überall Verbrechen und Gewalt.
- Um zu beantworten wie das in dieser grundlegend guten Ordnung sein kann, wird die Gesellschaft mal wieder eingeteilt, und zwar diesmal in einer Unterscheidung anhand der Gesinnung, nämlich dem Pflichtbewusstsein mit dem sie ihren Platz im ganzen ausfüllen
- Somit ist die Gesellschaft geteilt in gute Menschen, die dem großen Ganzen dienen und schlechte Menschen, die durch ihren Egoismus es allen madig machen.
- Und warum erfüllen manche ihre Pflicht und andere nicht?
- Auch hier wird nicht lange gefragt, es handelt sich um essenzielle Eigenschaften des Einzelnen. Ob es eine hohe Begabung für Musik oder Verbrechen, (letzteres würde man eher als einem innewohnender krimineller Energie bezeichnen): es ist in einem drin oder auch nicht
- Damit sind wir auch schon bei dem nächsten angekommen, der den Demokraten und Bürgern der bürgerlichen Gesellschaft ziemlich gemein ist: Der unanständige Mensch, also jener der das Gemeinwesen nur ausnutzt, ihm nichts beiträgt, seine Pflicht nicht anerkennt, als Unterart.
- Und solche Charaktere gehören zumindest eingehegt und eventuell aussortiert
- Jetzt gibt es aber doch noch eine grundlegende Unterscheidung, denn auch die unanständigen Menschen von denen wir gerade gesprochen haben, gehören ja doch irgendwie zu “uns”
- Die wirklich “anderen”, die wirklich “fremden”, sind diejenigen, die nicht zur eigenen Volksgemeinschaft gezählt werden.
- Was aber nicht daran liegt, dass diese Menschen in der Realität ihr eigenes Leben grundlegend anders einrichten
- Diese Andersartigkeit, dieses nicht dazugehören dürfen zum Volkskörper wird ganz schlicht an der Tatsache festgemacht, das sie einen Pass haben der sie einem anderen Staat zuweist, einer anderen “Wertegemeinschaft”
- Dabei ist die Unterstellung immer ziemlich explizit, dass sie in Wirklichkeit auch diesem anderen Volkskörper und seinen Werten verpflichtet sind.Wenn sie wollen was ihnen zusteht, dann müssen sie es auch dort einfordern
- Oder eben die notwendige Veränderung zum Besseren dann auch wie gute Bürger dort wo sie herkommen voran zu bringen.
- Denn auch auf dieser Ebene gibt es jetzt nur “die” und “uns”, die mit ihrem Geld und wir mit unserem, das jeweils zum Wohl des eigenen Volkskörpers zu dienen hat
- In der Ideologie ist der gute Bürger zu keiner Sekunde Mitglied einer total agierenden Zwangsgemeinschaft, sondern sozusagen Ehrenmitglied eine Volkes
- Eines Volkes, das durch seine Existenz dem Staat und der Nation überhaupt Sinn und Aufgabe gibt
- Unter anderem den Verkehr zwischen Völkern und Staaten so auszugestalten das von den anderen höchsten Bruchteile die Chance bekommen, hier bei uns eingegliedert zu werden und ihr Glück zu suchen.
- Das beinhaltet den ersten Zweifel an der Loyalität dieser Leute zum Gemeinwesen hier.
- Die Einbürgerung geschieht in der Öffentlichkeit unter dem zynischen Ausdruck Integration, mit nichts anderes als Assimilierung gemeint ist:
- nur wer sich öffentlich völlig und zu Gänze dem Zweck der lokalen Herrschaft und Gemeinschaft unterwirft, der hat eine Chance, dass er, aber vielleicht sogar erst seine Nachkommen im “Wir” des Volkes akzeptiert werden könnten
- Wie gesagt, auch hier geht immer eine Skepsis einher, denn in allen anderen ist zuallererst einmal ein Fremder, ein Ausländer zu sehen, selbst wenn er anständig ist.
- Denn würde man das Fremde nicht vorbehaltlos anerkennen, würde man seiner und auch der eigenen Volksnatur gar nicht gerecht werden
- Und das ist sie nun, die dritte und gründlichste Spielart des Rassismus
Schritt 3: Die Ausgrenzung von Menschen, die nicht zu diesem ideellen Gemeinwesen gehören, weil sie “anders” sind.
- Noch bevor die anderen Unterteilungen greifen, noch bevor jemand begabt oder anständig ist, wird erstmal grundlegend aufgeteilt wer überhaupt zum Volk gehört und wer nicht – und zwar an optischen Kriterien
- Das ist für Rassisten einfach zu erkennen: Schwarzköpfe, Hakennase, Afrolocken… so echt deutsch kann so jemand natürlich schwer werden
- Das kann man auch dem aktuellen Streit zwischen der AfD und den anderen Parteien über die Frage, was ein gutes dienstbares Volk ist, entnehmen – für die AfD (wobei das m.A. nach noch umstritten ist) können diese erkennbar nicht-Deutschen jedenfalls dem Grunde nach kein dienstbares Volk abliefern und gehören klar von “uns” geschieden
- Vor allem im Diskurs jenseits der AfD gibt es dann doch immer wieder Bauchschmerzen mit dieser Ausgrenzung oder Verachtung von Nichtdeutschen
- das ist jedoch keine Kritik am Rassismus, die da vorgetragen wird, sondern nur dessen falsche Instrumentalisierung
- Wir haben es schon oft gehabt in diesem Podcast, die Geschichte vom nützlichen Ausländer, der den Müll abholt, die Wohnung putzt oder eben auch die Oma pflegt oder gar die Herz-Op durchführt – eben die Fachkraft, die fehlt – die Ware Arbeitskraft sehen sie einfach ausgehen, was zu ihren Ansprüchen für Deutschland als ökonomische wie militärische Weltmacht (Bestrebungen, auch nicht-Staatsangehörige in die Armee einzubauen, laufen ja) nicht passt
- Diese Ausländer, die dem eigenen Volke nutzbar gemacht werden können, sind unter den übrigen Demokraten zumindest mal zeitweise gut genug und dann sind die sogar “Menschen” – , die naturwüchsigen Differenzierung der Menschen anhand der Staatsbürgerschaft, die unterstellte Loyalität dem heimatlichen Gewaltmonopol gegenüber und das Misstrauen, unserem Land doch nie ganz vollständig dienlich zu sein, werden diese Ausländer auch bei Bürgern jenseits der AfD nicht mal dann los, wenn sie die deutsche Staatsangehörigkeit längst haben – da ist der Manfred in der Kneipe stets deutsch, aber der Orhan oder der Alexandros und ihre Kinder bleiben immer irgendwie Türken und Griechen
Rassismus: Notwendig falsches Bewusstsein der bürgerlichen Gesellschaft
- Rassismus ist somit das Weltbild einer jeden nationalen Gesinnung, jeder der Nation und der eigenen Staatsbürgerschaft positiv gegenüber steht nimmt diese Haltung zwingend an
- Der polit-moralische Blick auf die in Staaten organisierte und sortierte Menschheit
- Die Menschen werden durch ihn in Völker und andere Unterarten aufgeteilt
- Was dieser polit-moralische Blick bedeutet, zeigt sich ganz besonders, wenn es für ein Volk scheinbar oder tatsächlich mal nicht rund läuft, wenn sich eine nationale Unzufriedenheit breit macht. In dieser Situation tritt dann die polemische Qualität und Brutalität offen zutage.
- Auch wenn Patriotismus ein Dauerbewußtsein ist ob in Krise oder “Normalvollzug”, werden Menschen gerade in Krisen so richtig patriotisch. Der Patriotismus zieht dann seine Energie aus der Unzufriedenheit
- Die scheinbaren oder realen Gründe der Unzufriedenheit bestimmten dann auch die Rhetorik mit der der Patriot Kritik übt
- Grundlegend wird aber immer auf Pflichterfüllung gepocht, es zeigt sich ein Anspruchsdenken, das auf Taten hofft oder nach ihnen ruft.
- Taten die sich immer gegen die Schuldigen richten, die, die eigentlich die Verantwortung dafür tragen das der eigene Volkskörper nicht zu Glanz und Glorie kommt, die das friedliche Miteinander der Regierenden und Regierten, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, den Markt, die Schule oder gar das Elternhaus stören
- und diese Schuldigen sind, der Logik des Nationalismus und des Volkes nach, natürlich immer die anderen
- Hierbei werden allerlei Figuren erfunden, die eigentlich schuld sind an der Misere
- Kraft des Vorurteils werden diese dann auch zahlreich gefunden und angeprangert, raffende Kapitalisten, statt schaffenden natürlich…
- Jugendliche die einfach keine ordentlich Arbeitsmoral mehr haben und sich lieber auf die Straße kleben
- Menschen die eine geschlechtsbasierte Einteilung in soziale Rechte und Pflichten, mehr oder weniger geistreich, kritisieren
- All die sind schuld daran das die ehrbaren, pflichtbewussten Bürger es nicht so gut haben, wie ihnen eigentlich zusteht
- Am Ende sticht aber eine besondere Entdeckung all dieser Kritik aus
- Die Erkenntnis, dass hier Menschen leben, die gar nicht hierher gehören und hier Menschen etwas bekommen die das nicht verdient haben.
- Da ist dann manchmal auch ein einziger schon zuviel, wenn zb die Krise nur hart genug einfährt und da kommt dann ganz schnell auch die Gewalt gegen diesen Einzelnen auf den Plan.
- Ohne jedes sachliche Maß sind diese dann Ziel allen Ungemachs, milliardenschwere Hilfe an verzockte Banken sind egal: jede Essensmarke eines Flüchtling ist dann schon zuviel
- Weiter werden diese Menschen dann auch für einen generell Zerfall der Volksgesundheit zur Rechenschaft gezogen, erst nehmen sie uns die Arbeitsplätze weg, dann die Frauen und am Ende verkaufen sie unseren Kindern auch noch Rauschgift
- Und obwohl sie all diese schrecklichen Dinge tun kriegen sie jeden Tag noch den Rachen vollgestopft mit monetärer Hilfe, die Vater Staat viel eher seinem eigenen Volk zur Verfügung stellen sollte
- Die Sünde dieser Menschen ist dabei nicht ob sie real oder mutmaßlich Dinge tun die dem Staat schaden, sondern die Tatsache dass sie hier mit der falschen Clubkarte auftauchen
- Sie haben nicht das Recht hier zu sein, sie stören die Harmonie der aus sich heraus entstandenen, EIGENTLICH einig-friedlichen Volksgemeinschaft
- Um sie zu erkennen werden banalste Eigenschaften bemüht, abseits des Passes sind es dann teils zufällige Äußerlichkeiten die mit dem eigentlichen Kern, der Scheidung in Volksgemeinschaften oft schon gar nichts mehr zu tun haben
- Diese Suche nach den moralisch Schuldigen and den hiesigen Verhältnissen bringt dann auch den ganzen staatsbürgerlichen Rassismus auf den Punkt
- Der Patriotismus kann natürlich zwischen einheimischen Delinquenten und den Fremden unterscheiden, aber es zeigt sich welche Unterscheidung am schwersten wiegt
- Mit den ganzen inländischen Gaunern, denen die zu uns gehören, wird man schon umgehen können und ganz klar auch müssen
- Die anderen erfüllen aber die Grundbedingung nicht, die sind nicht “wir”
- Das geht soweit das oft sogar an den Einheimischen dann etwas gefunden wird das sie aus dem “wir” am Ende doch ausschließt und zu fremden macht, ob Tracht, Dialekt oder Trinkkultur, es finden sich sicher volksfremde Elemente um aus dem anderen einen Störer zu machen
- Und umgekehrt, kann denn ein Fremder, gerade ein ganz sicher Volksfremder, denn überhaupt nicht stören, auch wenn er das gar nicht will
- Die Sorge um das Wohl des Volkes, das wie ja schon ausgearbeitet ja den Staatssinn stiftet, ist dann so groß, das man es dem Staat und seinen Politikern zum Vorwurf macht, diese Fremden herein gelassen und dann nicht ordentlich verwaltet zu haben
- Dies kann so weit gehen, dass sich der geneigte Patriot mit anderen Patrioten zusammen tut, um umzusetzen, wozu der Staat nicht in der Lage ist.
- Mölln und Co wissen Bescheid…
- Neuerdings auch gerne Mal alleine, dafür aber mit Liveübertragung in die sozialen Netzwerke
- Diese Akte sind allerdings Verstöße gegen einen Höchstwert des Staates, nämlich das Gewaltmonopol und werden dann auch als solche verfolgt
- Der weg über die Politik in die öffentliche Gewalt ist da zielführender
- Ein beliebter Schtick der liberalen oder bürgerlichen Linken ist an dieser Polemik der “Überfremdung” Kritik zu üben indem sie einfach umgedreht wird
- Man fühlt sich nicht mehr “fremd im eigenen Land” sondern ist für ein “buntes Miteinander” für einen Multikulturalismus.
- Das kann soweit gehen in der Rhetorik, das hatten wir hier schon oft, das man von den nützlichen Migranten redet, die die Jobs machen, für die sich Biodeutsche zu schade sind
- Wer sich aber so äussert, kritisiert mitnichten den Mythos von der “völkischen Identität” den “Nationalcharakter”, sondern affirmiert ihn sogar und spricht dem “Rechten” nur das Urteil ab das sie schädlich für die Nation ist.
- Dabei bleiben die Strukturen von “denen” und “uns” im nationalen Sinne erhalten.
- Im Grunde ist es dann sogar patriotische Pflicht und im Sinne des Staatserfolges “die anderen” gut und pfleglich zu behandeln. Wie nett von “uns”…
- Hierbei wird der Rassismus zum Vorurteil heruntergespielt, was am Thema vorbei geht
- Dem Stammtischrassismus, dem Multikulturalismus und sogar den knallharten Rassentheorien setzen alle ein nationales, ein völkisches Bild von sich selbst und anderen vorraus. Und aus diesem leitet sich dann wiederum ab was alles damit (un)vereinbar ist.
Zusammenfassung
- Rassismus ist eine staatsbürgerliche Ideologie moderner Nationastaaten über die Natur der Völker in welche positiv (eigenes Volk, manchmal fremde) oder negativ (fremde Völker) die Ansprüche der Herrschaft oder der daran anknüpfenden Volksmoral an sie gespiegelt werden.
- Er ist in der nationalistischen Ideologie fest eingepreist
- Wer davon ausgeht dass “sein” Volk und seine “Nation” das Gute wären, dass, wenn ungestört, allen Volksmitgliedern nur gutes bescheren würde, der sucht Ursachen für Störungen woanders
- Aber das „wir“ ist eben nicht eine natürliche Schicksalsgemeinschaft, sondern ein Unterwerfungsverhältnis unter die hiesige Herrschaft, die seine Bürger in Konkurrenz zueinander und so sein Gemeinwesen organisiert.
- Da das niemand so verstehen will, können die Fehler nicht aufgelöst werden, die zu empfundener oder realer Benachteiligung führen.
- So geht dann auch der Streit um das “wir” im Detail nie zu Ende